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6 Feb
6. Februar 2020
Businesskultur Japan: freundliche Menschen, spannende Einblicke

Ulrike und Andreas Dolle unternahmen eine Reise um die Kultur der japanischen Arbeitswelt kennen zu lernen. Dabei konnten sie nicht nur interessante Einblicke gewinnen, sondern auch ganz überraschend neue Kontakte knüpfen.

Wie unterschiedlich stellt sich das Geschäftsleben in Japan dar? Diese Frage stand im Zentrum einer Japanreise, die wir im Dezember 2019 unternahmen. Welche Eindrücke aus der Businesskultur, aber auch der Mentalität im Allgemeinen können wir für die Konzepte des ADM Instituts nutzen? Kann man unsere erfolgreichen Methoden in den Bereichen Change Management, Service Excellence und Lösungsvertrieb auch in diesen Kontexten anwenden? Natürlich wollten wir auch einfach unseren Horizont erweitern und Neues kennenlernen.

Geschichte und Kultur prägen uns alle

Die japanische Kultur ist bekannt für ihre Traditionen und ausgesprochen höfliche Umgangsformen. Andererseits werden auch hohe Erwarten an die Einhaltung der gesellschaftlichen Normen gesetzt. Daraus folgt das uns bekannte Bild der Businesskultur: Strebsame und Leistungsorientierte Arbeiter. Auf der anderen Seite aber auch hohe Einstiegsbarrieren, wenn man geschäftliche Kontakte knüpfen will.

Bei einem Besichtigung eines Werkes der Toyota Motor Corporation in Nagoya konnten wir uns bereits von der strukturierten Arbeitsweise überzeugen. Im Zuge dieses Besuches konnten wir zum Einen auch die Denkweise des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses in ihrer ursprünglichen Form als Philosophie Kaizen kennen lernen. Zum Anderen wurde uns auch vorgestellt, wie die Sonderwünsche einzelner Kunden mittels Kanban-Boards in die Planung der hochautomatisierten Fertigungsprozesse einfließen. Um jedoch auch einen Zugang zu jungen Unternehmen zu bekommen, überlegten wir, ob diese wie westliche Start-Ups in Coworking Spaces angesiedelt sind.

Workspace and Training as a Service

Coworking Spaces kennen wir als wahre Schmelztiegel beruflicher Weiterbildung und Organisationsentwicklung. Außenstehende verstehen das Konzept häufig rein als Teilung von Büroflächen aus Kostengründen, andere sehen die zusätzlichen Annehmlichkeiten von Cafés oder Restaurants. Im Zentrum stehen aber auch immer der rege Austausch unter den Coworkern. So entstehen kreative Synergien und Kooperationen, die das volle Spektrum der mitgebrachten Kompetenzen nutzen. Wo aber auch die stärkste Gemeinschaft an ihre Grenzen stößt, werden externe Experten zu eingeladen mit Vorträgen, Workshops und anderen Weiterbildungsangeboten zu schulen.

Unsere Erwartungen wurden übertroffen

Für die japansichen Coworking Spaces überlegten wir, ob sich die kulturellen Unterschiede in einem ganz eigenen Stil wiederspiegeln würden. Neben anderen interessanten Coworking Spaces besuchten wir das Collabo Earth E9 im Zentrum von Kyoto. Obwohl wir uns gar nicht offiziell angekündigt hatten und im Grunde nur hofften, einen groben Einblick als stumme Beobachter zu bekommen, wurden wir hier sehr überrascht.

Von den Beratern vor Ort wurden wir herzlich in Empfang genommen und waren bald in ein angeregtes Gespräch mit Shōhei Kōsaka verstrickt. Herr Kōsaka ist nicht nur Representative Director und CEO Organization Consultant der Betreiberfirma La Himawari. Er agiert vor Ort auch als einer der sogenannten Collaboration Creator. Dabei greift Collabo Earth E9 auch auf ein Netzwerk von ungefähr 1.000 Existenzgründern, Managern und Beratern zurück. Diese haben zum Teil zuvor an Kursen von La Himawari teilgenommen oder sind Mitglieder des International Mentor’s Club, dessen Executive Director Yu Karasuyama wir ebenfalls kennen lernen durften. Die dritte im Bunde stellte Yasuyo Takano dar, ebenfalls Representative Director und bei Collabo Earth E9 außerdem als Designerin tätig.

Das Team hinter Collabo Earth E9 reackt strahlend die Daumen nach oben. Vor Ihnen liegen die Entwurfsskizen für ihr nächstes Projekt aus. Im Hinergrund arbeiten andere Mitglieder des Coworking Space.ktueller Entwurfsskizzen teilhaben und erläuterten uns ihre Zukunftspläne.
Beschriftung: Yu Karasuyama, Shōhei Kōsaka und Yasuyo Takano (v.l.n.r) begeisterten uns mit ihren Zukunftsplänen. [Bildquelle: © Andreas Dolle]

Die Verbindung von Zweckmäßigkeit und Inspiration

Herr Kōsaka und Frau Takano führten uns mit großem Vergnügen durch die Einrichtung. Neben dem zentralen Studio mit 90 Arbeitsplätzen bietet der Coworking Space seinen Mitgliedern Seminarräume für Trainings und Vorträge und speziell auf digitale Konferenzsysteme wie Zoom oder Skype ausgestattete Räumlichkeiten. Auch die Arbeitsplätze innerhalb des Studios sind funktional unterteilt. Große Arbeitstische und bequeme Sitzgruppen sollen die Zusammenarbeit nicht nur ermöglichen, sondern auch anregen. Die Einzelarbeitsplätze sind als Tresen entlang der Fensterfront gestaltet. Sie bieten die Möglichkeit konzentriert zu arbeiten. Darüber hinaus beflügeln diese die Fantasie mit einem Ausblick über Kirschbäume am Ufer des Kamogawa, der als Herz Kyotos bekannt ist.

Alle Einrichtungen sind um eine offene Küche angeordnet, in der man sich bei einem Kaffee oder einem kleinen Imbiss treffen kann. Es gibt bereits die Möglichkeit ein Mittagessen vorzubestellen, ein eigenes Restaurant soll noch folgen. Neben den Arbeitsplätzen und den Kontaktmöglichkeiten spielen aber auch hier Weiterbildungsangebote eine große Rolle. Herr Kōsaka hält selbst Kurse für Fach und Führungskräfte und wir treffen uns mit unseren Themen Change Management und Service Excellence rennen wir offene Türen ein.

Ein ambitionierter Plan

Aufgrund der großen Nachfrage arbeitet das Team von La Himawari bereits an einem visionären Projekt: In einer neuen Einrichtung sollen in Zukunft mit 2.000 Arbeitsplätzen mehr als 20-mal so viele Coworker zusammenfinden. Mit Begeisterung stellte uns Herr Kōsaka die aktuellen Entwürfe vor und lieferte sehr direkte und exklusive Einblicke.

Ulrike und Andreas Dolle posieren mit dem Team von Collabo Earth e9 und, typisch japanisch, anderen Anwesenden
Unsere Gastgeber luden uns zu einem Gruppenbild ein. Typisch japanisch machen alle Anwesenden begeistert mit. [Bildquelle: © Andreas Dolle]

Wir freuen uns sehr über diese überraschende Möglichkeit die Verantwortlichen persönlich kennen zu lernen und die Unternehmung auf diese Weise kennen zu lernen. Im „Westen“ wird angenommen, dass die unterschiedlichen Kulturen gerade im Geschäftleben aufeinanderprallen. Gerade bei diesem Treffen konnten wir diesen Eindruck ablegen und haben mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede finden können.

Darüber hinaus fühlen wir uns sehr geehrt über die Einladung mit dem International Mentor’s Club zu kooperieren. Wir werden die weitere Entwicklung des Collabo Earth E9 und die zukünftigen Projekte von La Himawari aufmerksam verfolgen.

Coworking Space „Collabo Earth E9“, Kyoto:

〒601-8013
9-1 Higashikujo Minamikawaramachi, Minami-ku, Kyoto, Kyoto Prefecture
collabo-office-e9.com

International Mentors Club:

international-mentors.club

Weitere interessante Coworking Spaces, die wir auf unserer Reise besuchen konnten, umfassen unter anderem:

Coworking Space „Ocean Gate Minatomirai“, Yokohama:

3 Chome−7−1 Yokohama-shi Nishi Ward Minatomirai
Yokohama 220-0012
www.wework.com/de-DE/buildings/ocean-gate-minatomirai–yokohama

Coworking Space „Basecamp Nagoya“, Nagoya:

Japan, 〒450-0002 Aichi, Nagoya, Nakamura Ward, Meieki, 3 Chome−18−5 モンマートビル5F
basecamp-nagoya.jp/

Coworking Space „fabbit Global Gateway ‚Osaka Honmachi'“, Osaka

Japan, 〒550-0005 Osaka, Nishi Ward, Nishihonmachi, 1 Chome−4−1 オリックス本町ビル4階
fabbit.co.jp/en/facility/osakahonmachi/

Tokyo Chapter – ninetytwo13 ,Tokyo:

9 Chome-2-13 Akasaka, Tokyo, 107-0052, Japan
tokyochapter.com

Ulrike und Andreas Dolle posieren mit dem Team von Collabo Earth e9 und, typisch japanisch, anderen Anwesenden. Den Hintergrund bildet die zentrale Kücheninsel und Kaffeee-Bar des Coworking Space
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